Strompreissenkung 2023

Wie kommt es zu einer Strompreissenkung?

Für eine zuverlässige Energieversorgung setzt die Energie Steiermark mit ihrer Aufbringungsstrategie auf eine langfristige Energiebeschaffung, auch um volatile Marktphasen bestmöglich auszugleichen. Somit werden Versorgungssicherheit und Preisstabilität bestmöglich für unsere Kundinnen und Kunden gewährleistet.

Aufgrund der in den Sommermonaten 2022 massiv gestiegenen Aufbringungskosten wurde im Herbst 2022 auf Basis der gesetzlichen Bestimmungen des § 80 Abs. 2a ElWOG 2010, in einem angemessenen Verhältnis zu den damals vorherrschenden Rahmenbedingungen, eine Entgelterhöhung mit 1. Jänner 2023 durchgeführt. Hier mussten die zu diesem Zeitpunkt bewerteten Aufbringungskosten und die teilweise massiven Risiken, insbesondere für die Wintermonate 2023, miteinbezogen werden. Die geopolitische Lage sowie die Entwicklung der Märkte in den Folgemonaten führten zu einer deutlichen Korrektur des Strommarkts.

Ende des Jahres 2022 haben die Märkte, entgegen der allgemein vorherrschenden Befürchtungen, begonnen sich zu stabilisieren und die Preise sind, vor allem an den kurzfristigen Märkten, stetig gefallen. Dieser Trend hat sich im Jahr 2023 fortgesetzt, was insbesondere auf den historisch warmen Winter und eine sich entspannende Nachfragesituation an den internationalen Energiemärkten zurückzuführen ist. Mittlerweile haben sich daher die Aufbringungskosten für Strom zum einen durch günstigere beschaffte Mengen und zum anderen durch das Nichteintreten von Risikoszenarien verringert.

Vorteile, die langfristige Beschaffungsstrategien bei steigenden Marktbewegungen mit sich bringen, bedeuten auch, dass kurzfristige Preisverfälle auf den Märkten eine zeitverzögerte Wirkung auf unsere Kostenstruktur haben und Preisanpassungen für Endkunden daher nur mit einer Verzögerung durchgeführt werden können. Dennoch sind wir bemüht, die sinkenden Marktpreise und die Stabilisierung des Energiemarkts rasch an unsere Kundinnen und Kunden weiterzugeben. 

Informationen zur Strompreissenkung

Mit 1. Juli 2023 senken wir den Energiepreis um durchschnittlich rund 20 %. Weitere Details zur Strompreissenkung und genaue Informationen über die Höhe Ihres aktuellen Energiepreises entnehmen Sie bitte dem beigelegten Preisblatt des Kundenschreibens, welches Ihnen zugeschickt wurde, oder dem Kundenportal.

Folgend wird zur Verdeutlichung die relative Kostenplanung der Energie Steiermark Kunden GmbH schematisch zum Zeitpunkt der Berechnung der jeweiligen Preisanpassung für Kundinnen und Kunden dargestellt:

Die Darstellung gibt die Veränderungen in einer relativen Größenordnung wieder. Eine detailliertere Darstellung ist aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht möglich. Kalkulatorische Risikokosten berücksichtigen am Markt vorherrschende Unsicherheiten zwischen dem Kalkulationszeitpunkt zukünftiger Preise und der tatsächlichen Lieferung – diese sind besonders in Phasen von starken Marktbewegungen hoch.

Informationen zum Treuebonus

Der Treuebonus wird in Form eines Energiefreimonats automatisch für Juli 2023 bei der nächsten Abrechnung gutgeschrieben und gilt je Zählpunkt für all jene Tarife, die auch von der Strompreissenkung betroffen sind.

Die Berechnung des zusätzlichen Bonus wird je Zählpunkt nach dem Standard-Lastprofil, anhand des jeweiligen Tarifs (Haushalte, Landwirtschaften, sowie Klein -und Mittelunternehmen) gutgeschrieben. Das Standard-Lastprofil gibt das durchschnittliche Verbrauchsverhalten wieder und ergibt für den Monat Juli folgenden Anteil:

• Haushaltstarife: 6,98 %
• Landwirtschaftstarife: 7,71 %
• Tarife für Klein -und Mittelunternehmen: 8,21 %

Dieser einmalige Bonus auf den Energiepreis wird automatisch auf der jeweiligen Abrechnung gutgeschrieben. Bei Abrechnungen im Juli und bei vorzeitiger Beendigung des Vertrags wird der Bonus aliquot verrechnet.

Künftige Strompreisentwicklung

Trotz der spürbaren Preisrückgänge ist die Situation durch signifikante kurzfristige Preisschwankungen auf den globalen Energiemärkten weiterhin als sehr angespannt zu beurteilen.

Auf europäischer Ebene führte zu Jahresbeginn vor allem die unsichere Produktionssituation in Frankreich zu deutlichen Preisausschlägen und somit zu einer Erhöhung der Risikokosten in den Aufbringungsstrategien. Weiters sind die Produktion aus Wasserkraft, vorwiegend bedingt durch Trockenperioden, und der Einfluss der Erdgasproduktion in Norwegen mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, die mit immer größeren kurzfristigen Preisausschlägen einhergehen.

Gerade der nächste Winter unterliegt noch großer Unsicherheit und weitere Anpassungsmaßnahmen sind nun von der Entwicklung in den nächsten Monaten abhängig. Wir sind jederzeit bemüht, alle Risiken zu betrachten und diese so gering wie möglich für Sie zu halten.