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Graz hat ab sofort neue elektrische 'Hauptschlagader': 19 Kilometer langer Hochspannungs-Ring unter Strom gesetzt

Neuer 110-kV-Kabelring: Rückgrat der Energieversorgung in der Landeshauptstadt bis zum Jahr 2070

15 Jahre Bauzeit, 70 Millionen Euro Investition

Graz, 20.11.2017 - Die Bevölkerung und die Wirtschaft im Großraum Graz wachsen enorm. Trotz erfolgreicher Energieeffizienzmaßnahmen steigt damit auch der Strombedarf. Um diesem gerecht zu werden, haben Energie Steiermark und Energienetze Steiermark in den vergangenen 15 Jahren eine Mega-Investition realisiert, jetzt wurde das Projekt feierlich "unter Strom gesetzt".

70 Millionen Euro wurden in den Bau eines neuen 110-kV-Kabelrings investiert. Die Baumaßnahmen waren eine besondere Herausforderung für das Projektteam, gingen sie doch im Herzen der steirischen Landeshauptstadt über die Bühne – zum Teil auf (und unter) den am stärksten befahrenen Straßen.

Mit der neuen "Strom-Hauptschlagader" wird die Energieversorgung am Standort Graz für die nächsten 50 Jahre nachhaltig abgesichert und ein Quantensprung in Sachen Leistung erreicht. Neben der stark steigenden Zahl der Haushalte sind vor allem energieintensive Kunden wie etwa das Landeskrankenhaus Graz, Magna oder die Marienhütte damit auf dem modernsten Stand der Netz-Infrastruktur.

Die Leitungstrasse des Kabelrings ist insgesamt 19 Kilometer lang und verläuft in einer Art Kreis unter der gesamten Stadt. In der Trasse liegen 65 Kilometer modernste Hochleistungskabel. Nach 15 Jahren Bauzeit wurde der neue 110-kV-Kabelring jetzt feierlich in Betrieb genommen.

"Rund um die Jahrtausendwende ist klar geworden, dass das alte Leitungsnetz durch die wachsende Zahl an Stromkunden bald seine Kapazitätsgrenze erreichen wird. Daher mussten wir rechtzeitig vorsorgen", erklärt Christian Purrer, Vorstandssprecher der Energie Steiermark. 2002 wurde daher mit der Planung eines neuen Kabelrings begonnen - in enger Kooperation mit der Stadt Graz. Der Hochspannungs-Tunnel verläuft unter vielbefahrenen Straßen und auch durch städtische Waldgebiete, hier hat man durch umfangreiche Öko-Maßnahmen den Naturraum speziell geschützt. "Der Großteil der Aufträge aus der Gesamtinvestition ging übrigens an heimische Unternehmen", so Purrer, "das ist ein wesentlicher Beitrag zur regionalen Wertschöpfung".

Beim Bau des neuen Kabelrings wurde besonderes Augenmerk auf eine langfristige Versorgungs-Lösung gelegt. Vorstandsdirektor Martin Graf: "Aus heutiger Sicht wird die Kapazität des neuen Kabelrings die Stromversorgung der Stadt zumindest für die nächsten 50 Jahre garantieren." Aber auch für die Zeit danach ist bereits jetzt vorgesorgt: "Durch die Verlegung eines zweiten Rohrsystems, das jederzeit ohne weitere Grabungen befüllt werden kann, haben wir die Möglichkeit, in kurzer Zeit einen zweiten Ring zu aktivieren und damit die Kapazität zu verdoppeln. Diese reicht dann mindestens für die nächsten 100 Jahre", so Graf.

Landeshauptmann-Stellvertreter und Eigentümervertreter Michael Schickhofer betonte bei der Inbetriebnahme die hohe Bedeutung der Energie-Infrastruktur als Standortfaktor: "Versorgungssicherheit spielt sowohl für Privathaushalte als auch für die Unternehmen im Großraum Graz eine wesentliche Rolle und bestimmt die Attraktivität bei Ansiedelungen. Wir freuen uns, dass wir mit dieser Groß-Investition einerseits den enorm wachsenden Anforderungen des Landeskrankenhauses und des Med-Campus gerecht werden und gleichzeitig einen wesentlichen wirtschaftlichen Impuls leisten konnten".

Stadtrat Kurt Hohensinner hob bei der Inbetriebnahme die "vorbildliche Zusammenarbeit zwischen den Institutionen der Stadt Graz und der Energie Steiermark bei diesem Projekt" hervor. "Hier hat alles funktioniert. Danke an alle Beteiligten, die es möglich gemacht haben, diesen standortpolitischen Meilenstein im Herzen der steirischen Landeshauptstadt so konstruktiv und ohne Irritationen umzusetzen".

Zuletzt geändert am:26. Juni 2018