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AAEE-Kolloquium: Systemische Ansätze für die Energiewende

AAEE-Kolloquium

Systemische Ansätze für die Energiewende

Am 22. September 2025 fand das 13. Energiewirtschaftliche Kolloquium der Austrian Association for Energy Economics (AAEE), powered by E-Steiermark, an der Alten Technik der Technischen Universität Graz statt. Expert:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Interessensvertretungen diskutierten unter dem Überthema „Zukunft sichern, Kosten senken: Systemische Ansätze für die Energiewende“ aktuelle Herausforderungen und innovative Lösungsansätze für die Transformation des Energiesystems.

Der Abend, moderiert von Martina Kiefer, startete mit Begrüßungsworten von Vorstandsdirektor der Energie Steiermark Martin Graf als Gastgeber und Michael Strebl, dem Präsidenten der AAEE und Geschäftsführer der Wien Energie.

 

 

v.l.n.r.: Horst Bischof, Franz Kainersdorfer, Martin Graf, Ariane Pfleger, Karl-Heinz Kettl und Michael Strebl 

Das neue in das bestehende System integrieren

Univ.-Prof. Karl Rose (Universität Graz, Aufsichtsratsvorsitzender der Energie Steiermark), begleitet die Energiewende seit Jahrzehnten und eröffnete das Thema "Systemkosten" mit einer Keynote. Er blickte zurück auf die 90er Jahre, als der menschengemachte Klimawandel noch sehr  kontrovers diskutiert wurde und stellte gleich zu Beginn die Notwendigkeit der Energietransformation außer Frage. Rose zeigte sich überzeugt, dass das europäische Ziel der Klimaneutralität 2050 weiterhin erreichbar sei. Dabei verwies er auf das sogenannte „Trilemma“ in energiepolitischen Entscheidungsprozessen: Versorgungssicherheit, Leistbarkeit/Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.

Als Ziel für Europa gab er vor, die „Energietransformation mit entsprechender Energiesicherheit über die Bühne zu bringen“. Darüber hinaus stellte er fest, dass kostenintensive Übergangsphasen bis zum vollständigen Ausstieg aus fossilen Energieträgern in den vergangenen Jahren zu wenig kommuniziert und erklärt wurden. Aktuell gehe es darum „das Neue in das bestehende System zu integrieren“.

    Rose sieht Österreich im internationalen Vergleich bei der Energiewende gut aufgestellt, betonte aber, dass die Transformation eine Managementaufgabe bleibt. Um der Komplexität und Vielschichtigkeit der Herausforderungen gut zu begegnen, plädierte Rose für interdisziplinäre Zusammenarbeit, die das Gesamtsystem im Blick hält. Er forderte faktenbasiertere Dialoge und warnte vor undifferenzierten Verallgemeinerungen über beispielsweise die Höhe von Energiepreisen.

    Er plädierte zudem für die Stärkung von Universitäten als Ideen- und Impulsgeber, die essentielle Rolle der Facharbeit, gezielte Investitionen statt Sparprogramme sowie regionale Zusammenarbeit und Vertrauen „Kompromisse sind notwendig, und Umsetzungspläne müssen Amtsperioden überdauern“, so Karl Rose.

    Im Anschluss diskutierten Martin GrafFranz Kainersdorfer, Mitglied des Vorstands der voestalpine AG, Ariane Pfleger, Vorstandsdirektorin Raiffeisenlandesbank Steiermark und Karl-Heinz Kettl, Referent für Energiepolitik bei der Arbeiterkammer Steiermark, über die Transformation des Energiesystems und damit verbundene Kostensteigerungen, systemische Lösungsansätze sowie neue Energiegesetze wie das Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG).

    Martin Graf betonte die Vielzahl an Anforderungen an die Energiewirtschaft als Gestalterin der Energiewende. Vom Umgang mit zusätzlichen Besteuerungen von Energieunternehmen („Übergewinne“), über Einführung von Sozialtarifen bis hin zur enormen Investitionstätigkeit im Rahmen der Transformation – und die Notwendigkeit, die Balance der unterschiedlichen Interessen zu wahren.

    Ariane Pfleger schilderte, wie die RLB Steiermark ihre Strukturen modernisiert, um zukunftsfit zu bleiben und als Financèes der Transformation zur Verfügung zu stehen. Pfleger hob auch die Bedeutung von ESG-konformen Finanzierungen und Beratungsangeboten für Kund:innen hervor. Für den Bankensektor betonte sie die Relevanz von Planbarkeit und Realisierbarkeit von Projekten.

    Franz Kainersdorfer stand der Transformation der Industrie grundsätzlich positiv gegenüber, warnte aber vor zu schneller Transformation ohne Folgenabschätzung. Es gehe darum, Effizienzpotenziale möglichst zu heben und Systeme wie Stromspeicher zu optimieren. Dabei stellte er die zukünftige Rolle der Industrie als Lösungsanbieter für Flexibilität in den Raum.

    Karl-Heinz Kettl stellte fest, dass das Thema Energiewende mittlerweile in der Breite der Gesellschaft angekommen ist. Er plädierte für eine differenziertere Aufteilung in der Kostentragung durch die Gesellschaft, konkret eine faire Verteilung der (Netz-)Kosten und eine bessere Kommunikation in Richtung der Kund:innen.

     

    Das 13. AAEE-Kolloquium im Graz zeigte, wie wichtig systemische Ansätze, branchenübergreifende Zusammenarbeit und Innovation für eine erfolgreiche Energiewende sind.

     

     

     

    Die Kolloquiums-Reihe der AAEE zu Themen der Energiewirtschaft dient dem Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und wird regelmäßig u.a. in Wien und der Steiermark an unterschiedlichen Universitäten veranstaltet.


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